Der Digitalen Reiseführer wurde mit dem Ziel gestartet einen Einblick in Orte zu geben die der Öffentlichkeit die sich für den Alltag in der DDR interessiert weniger bekannt sind. Die digitale Plattform bietet Einblicke in eine Reihe von Orten in der gesamten DDR und gibt Aufschluss über eine Vielzahl von Aktivitäten, deren Tolerierung oder Verbot das tägliche Leben in der DDR beeinflusst hat. Das Projekt schließt momentan Themen wie Arbeit, Freizeit, Architektur, Kultur und Subkultur, Bildung, Kirche, Gastronomie und Flucht ein.
Das Ziel des Projektes ist es hervorzuheben, dass trotz der Allgegenwärtigkeit der SED-Ideologie das Leben in den Städten der DDR und auf der Insel Rügen auf vielfältige Weise gemeistert wurde. Es zeigt, dass trotz des Drucks, der vom Regime ausgeübt wurde, die Menschen sich ihre eigene Plätze formten und aneigneten, sie banden sie in ihre eigenen Lebenswege ein und verwandelten sie schließlich in oppositionelle Räume. Dazu gehören Galerien, Kirchen und manchmal sogar öffentliche Plätze. Außerdem hat es sich zum Ziel gesetzt auf regionale Differenzen einzugehen und sich gleichermaßen mit großen und kleinen Städte der DDR zu befassen. Es will der Öffentlichkeit die verschiedenen Arten des täglichen Lebens in der DDR ins Gedächtnis rufen und dabei besonders auf alternative und subversive Lebensstile eingehen, die von LGBT-Gemeinschaften über religiöse Erziehung zu alternativen künstlerischen Szenen reichen.
Das Projekt richtet sich an die Bevölkerung allgemein und besonders deutsche Touristen. Es versucht die Besucher mit Orten und Themen bekannt zu machen an die bisher nicht gedacht wurde, wenn von jüngerer Geschichte die Rede war. Der Digitale Reiseführer bietet eine facettenreichere Herangehensweise indem er mehr zeigt als die bekannten symbolträchtigen Orte. Er kartographiert verschiedene lokale Besonderheiten die nach der Wiedervereinigung aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwunden sind.
Der digitale Reiseführer wurde mit Hilfe der Bundesstiftung „Aufarbeitung der SED-Diktatur“ verwirklicht, deren Ziel es ist Projekte mit Bildungsauftrag zu unterstützen. Außerdem ist die digitale Führung als Interaktive Plattform gedacht die Zeitzeugen die Möglichkeit gibt ihre persönlichen Erlebnisse zu teilen. Es wurden Interviews mit Zeitzeugen geführt die im Reiseführer zu finden sind. Dies gibt den Geschichten aus der Vergangenheit eine Stimme und eine persönliche Note.