Alltag Ost. Ein Digitaler Reiseführer in den Alltag der DDR

Der digitale Reiseführer in den Alltag der DDR ist ein Projekt, das 2017 vom Berliner Medienverband 'Kooperative Berlin' in Zusammenarbeit mit der Bundesstiftung 'Aufarbeitung der SED-Diktatur' ins Leben gerufen wurde. Das Ziel des Projektes ist es eine digitale Führung durch die DDR zu erstellen, die Orte in der gesamten ehemaligen DDR einschließt. Das Projekt gibt Aufschluss über eine Vielzahl von Orten die mit tolerierten oder verbotenen Aktivitäten assoziiert wurden die das tägliche Leben im DDR-Regime beeinflussten. Die interaktive Plattform wurde mit dem Ziel gegründet Touristen die Möglichkeit zu geben etwas über Orte zu erfahren die weniger bekannt sind aber trotzdem einen wichtigen Einblick ins Alltagsleben und die Geschichte der DDR bieten.

Das Lügenmuseum

Das "Lügenmuseum" wurde 1990 während des politischen Wandels in der DDR von Reinhard Zabka, der unter dem Künstlernamen Richard von Gigantikow künstlerisch tätig war gegründet. Es ging aus einer privaten Initiative des Dadaistichen Künstlers hervor der zu DDR-Zeiten in der Avantgarde Szene aktiv war. Seine Ursprünge liegen in einem Kunsthaus, das Zabka zu DDR-Zeiten in Babe, Brandenburg eröffnete. Das Museum war von Anfang an ein unangepasstes Projekt, das institutionalle und inhaltliche Tabus brechen wollte. Nach dem Umzug ins ländliche Sachsen wurde das Haus zum "Lügenmuseum".

Ort:
- Radebeul, Germany
Themen:
Gründungsdatum:
- 1990
Besondere Beispiele:
- Cathedral of Socialism
- Interieur Underground

Gino-Hahnemann-Archiv

Gino Hahnemann war ein ostdeutscher Bohémien, der sich in den 1980er Jahren genreübergreifend in den unabhängigen Literatur-, Kunst- und Filmszenen betätigte und sie mit der Schwulenszene bekannt machte. Seinen Nachlass bewahrt die Akademie der Künste in Berlin auf.

Ort:
- 10115 Berlin Robert-Koch-Platz 10 , Germany
Themen:
Gründungsdatum:
- 2008
Besondere Beispiele:
- Gino Hahnemanns Filmdokumentationen
- Künstlerbuch: 'Gino Textra'

Harald Hauswald Fotografie Sammlung

Die digitale Fotosammlung von Harald Hauswald, von der Ende 2017 die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur die nicht-kommerziellen Nutzungsrechte erworben hat, stellt eine wichtige Dokumentation des bedeutendsten Fotografen der DDR dar. Seine alltäglichen Schnappschüsse aus Ost-Berlin geben Einblicke in eine vergangene Zeit und erlangten nach dem Regimewechsel 1990 öffentliche Anerkennung und Unterstützung. Die aktuelle Sammlung wird derzeit erweitert, um bis Ende 2019 den gesamten Nachlass des Fotografen in einer digitalisierten Sammlung zu erfassen.

Ort:
- 10117 Berlin Kronenstraße 5
Themen:
Gründungsdatum:
- 2017
Besondere Beispiele:
- Private Fleischerei
- Rockkonzert in der Zionskirche

Jan-Faktor Archiv

Jan Faktor etablierte in den 1980er Jahren ein Zentrum der unabhängigen Literaturszene der DDR. Durch sein schriftstellerisches Schaffen bereicherte er sie, er intervenierte zeitgenössisch aber auch gegen ihre Konventionen. Jan Faktors Vorlass in der Akademie der Künste hilft heute, die unabhängige Literaturszene der DDR, ihre Bindungskräfte wie auch ihre Grenzen besser zu verstehen.

Ort:
- 10115 Berlin Robert-Koch-Platz 10 , Germany
Themen:
Gründungsdatum:
- 2012
Besondere Beispiele:
- Einladungsgraphiken
- Tonaufnahme einer Hinterhoflesung, 14.10.1983