In seinem Vorwort zu seinem Buch "Folk, Chanson und Liedermacher in der DDR" bemerkte Lutz Kirchenwitz, dass bisherige Darstellungen zur DDR-Liedszene lückenhaft sind. Veröffentlichungen im Osten seien geglättet, bereinigt von Widersprüchen und geschrieben ohne die Namen von Künstlerinnen und Künstlern zu erwähnen, mit denen es "kulturpolitische Reibereien" gegeben hatte. Im Westen habe man sich demgegenüber nur für Dissidenten interessiert, "und das auch nur, solange der jeweilige 'Fall' Brisanz hatte." Im Ergebnis wären die unterschiedlichen Biographien und Entwicklungsetappen der Liedermacher- und Singebewegung der DDR mit ihren verschiedenen Seiten bislang nie zusammengefasst worden. Mit dem Buch sollte diese Lücke geschlossen werden. Tatsächlich ist es die noch heute als Standardwerk zur Hand genommene erste größere Darstellung zur Geschichte der Liedermacher- und Singebewegung in der DDR seit den 1960er Jahren geworden. (Zitate aus ebd., S. 10)