Lutz Kirchenwitz war erster Vorsitzender des 1966 in Ostberlin gegründeten Hootenanny-Clubs, aus dem nach einer Kampagne des Zentralkomitees der SED gegen "Anglizismen" mit dem "Oktoberklub" nur ein Jahr später der bekannteste deutsche Singeklub hervorging. Kirchenwitz studierte an der Humboldt-Universität zu Berlin bei Dietrich Mühlberg Kulturwissenschaften. Zwischenzeitlich fungierte er als Leiter und Programmverantwortlicher beim Festival des politischen Liedes. Sein Verhältnis zur DDR beschreibt er als ein loyales, aber keinesfalls unkritisches. Mit einer sozialistischen Grundhaltung habe er die Hoffnung auf eine Demokratisierung (in) der DDR in sich getragen. 1993 veröffentlichte er mit "Folk, Chanson und Liedermacher in der DDR" ein erstes, noch heute als Standardwerk gelesenes Überblickswerk zur Geschichte der Liedermacher- und Singebewegung in der DDR. Zwar Jahre zuvor gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Vereins Lied und Soziale Bewegungen, dessen Vorsitzender er heute ist.