Ort

• 10115 Berlin Robert-Koch-Platz 10 , Germany
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Sprachen

• Deutsch

Webseite

• https://www.adk.de/de/archiv/news/?we_objectID=57840

Name der Sammlung

• Sammlung Inszenierungsdokumentationen

Sammlungsgeschichte und kulturelle Aktivitäten

• Die Initiative zur Sammlung und Dokumentation von Arbeitsabläufen und Inszenierungsmaterial in den DDR-Theatern kam 1966 von Mitgliedern der Akademie der Künste in Ost-Berlin. Gemeinsam mit dem Verband der Theaterschaffenden der DDR wurde die Dokumentation von Theateraufführungen beschlossen. Die ersten dokumentierten Leistungen stammen aus der Spielzeit 1967/68. Erst ab 1974 war der Theaterverband für die Sammlung der Dokumentation verantwortlich.
  
  Die Hauptidee bestand darin, Dokumentationen zu erhalten und auszutauschen, die als Inspirationsquelle für Arbeitsprozesse von Künstlern, Drehbuchautoren, Regisseuren usw. dienen können. Insbesondere für Drehbuchautoren und Regisseure war es besonders interessant, zu dokumentieren, zu nutzen und zu reflektieren über das Material, das von verschiedenen Kollegen zum selben Theaterstück produziert wurde. In den DDR-Theatern war es üblich, das bereits für verschiedene Inszenierungen produzierte Material zu nutzen und neu zu adaptieren.
  
  Die Bedeutung der Sammlungen liegt auch in der Dokumentation von Regisseuren und Drehbuchautoren, die neue Arbeitsmethoden erforschten und mit innovativer ästhetischer Sprache experimentierten, insbesondere seit den 1980er Jahren, aber dennoch eine kritische Haltung gegenüber dem Regime einnahmen. Unter den Regisseuren und Drehbuchautoren können Heiner Müller, Christoph Schroth, Fritz Marquardt, Christoph Hein, Franz Castorf erwähnt werden. Darüber hinaus wurden auch die Inszenierungen verschiedener sowjetischer Drehbuchautoren aus der Perestroika-Zeit dokumentiert.
  
  Die Einzigartigkeit dieser Sammlung liegt vor allem in ihrem dokumentarischen Wert, der die Arbeitsprozesse in den DDR-Theatern und vor allem der Theaterinszenierungen festhielt. So kann man alle wesentlichen Schritte bei der Produktion eines Theaterstücks ablesen, von der Konzeptionalisierung und dem Drehbuch über das Bühnenbild hin zu den Kostümzeichnungen und auch zur Inszenierung selbst und ihrer Rezeption durch das Publikum. Die Probe wurde zu einer wichtigen Einheit in der Dokumentation der Aufführung. Inspiriert durch die Arbeitsweise von Bertold Brecht und Walter Felsenstein, die ihre Arbeitsmethoden und Prozesse in der Theaterstückproduktion genau beschrieben haben, liegt die Besonderheit dieser Dokumentation darin, dass sie während der Arbeitsprozesse von den Beteiligten in verschiedenen Phasen der Produktion gesammelt wurde. Darüber hinaus spiegeln die Arbeitsprozesse die sich verändernde Rolle der Theater in der DDR als einen bedeutenden Teil der Zeitgeschichte wieder.
  
  Nach dem Mauerfall und der Wiedervereinigung der beiden Berliner Akademien Ost und West wurde die Inszenierungsdokumentation der DDR-Theateraufführungen zunächst dem Zentrum für Theater-Dokumentation und -Information (1990) und ab 1994 dem Stiftungsarchiv der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg anvertraut. Das Archiv der Akademie der Künste bewahrt seit 1994 die Inszenierungsdokumentation auf und führt die ostdeutsche Tradition der Dokumentation von Theateraufführungen fort. So wurden weitere Einkäufe getätigt, um auch Inszenierungsdokumentationen der Akademiemitglieder aus ganz Deutschland und dem deutschsprachigen Raum mit einzubeziehen. Ab 2000 wurde die Inszenierungsdokumentation in die Abteilung Darstellende Kunst des Archivs der Akademie der Künste in Berlin integriert.
  
  Anfangs stand das Material im Zentrum der Inspiration für Theaterfachleute war, nach dem Mauerfall kam das Interesse der breiteren Zeitgeschichtsforschung hinzu. Das Material wird derzeit für Dokumentationen, Recherchen und Ausstellungen verwendet, auch von internationalen Wissenschaftlern, die zu den ersten gehörten, die sich für die DDR-Sammlung interessierten.

Inhaltsbeschreibung

• Die Sammlung zur Inszenierungsdokumentation in der DDR wurde bereits 1966 erstellt und bis zum Ende des Regimes gesammelt. Dabei ist auch der Transformationsprozess von 1989 bis 1990 und danach Ziel des Sammelns geworden. Die Dokumentation wurde zunächst von der Akademie der Künste in Berlin und dem Verband der Theaterschaffenden der DDR in Auftrag gegeben und ab den 1970er Jahren vom Theaterverband verwaltet. Von fast 1500 Inszenierungen, die während einer Spielzeit in den DDR-Theatern durchgeführt wurden, wurden nur 40 bis 50 Inszenierungen zur Dokumentation ausgewählt und in diese Sammlung aufgenommen. Unter den Kriterien, die den Auswahlprozess leiteten, kann man die Neuheit der Inszenierung, die Premiere prominenter DDR-Drehbuchautoren, die Dokumentation von Regisseuren, die neue Methoden einführen, oder Neuankömmlinge hervorheben.
  
  Das gesammelte Material variiert von einer Inszenierung zur anderen, es gibt jedoch spezifische Strukturen, denen jede Dokumentation folgt. Der Ablauf innerhalb der Inszenierungsproduktion musste nämlich verständlich sein, um den Vorbereitungsprozess, die Proben, die Inszenierung selbst und ihren Empfang durch das Publikum abzudecken. In jeder Spieldokumentation mussten auch Theaterpublikationen enthalten sein, die sich aus Programmbroschüren, Postern, Werbematerial usw. zusammensetzten.
  
  Dementsprechend sind die dokumentierten Formen und Medien des Materials vielfältig. Es umfasst Analysen, konzeptuelle Unterlagen, Sekundärliteratur, historische Bilder, Übersetzungen aus dem Ausland, Sitzungsprotokolle, Bühnenbildentwürfe, Masken und Kostümzeichnungen; Notizen von Proben, Drehbücher, Produktionsbücher, fotografische Dokumentationen und Inszenierungskritiken.
  
  Das Archiv für Darstellende Kunst der Akademie der Künste in Berlin führte dieses wegweisende Projekt fort und erweiterte die Dokumentation von Inszenierungen zu Dokumentationen aus ganz Deutschland und aus dem deutschsprachigen Raum. So hat das Deutsche Theater in Berlin die Arbeit von Anfang an unterstützt und 110 Inszenierungen dokumentiert. Insgesamt wurden 1.000 Inszenierungen von 350 Regisseuren in 120 Theatern dokumentiert. Nach den Ereignissen von 1989 zog das Material vor allem das Interesse von ausländischen Wissenschaftlern und Forschern auf sich, die nicht nur an politischen Veränderungen, sondern auch an Veränderungen in der Theaterlandschaft der DDR interessiert waren. Derzeit ist das Material für wissenschaftliche Aktivitäten, Ausstellungen und Forschung zugänglich.

Inhalt

• Erinnerungsstücke (Poster, Flyer, Briefmarken, etc.): 1000-
• Fotos: 1000-
• Grafiken: 1000-
• Manuskripte (Ego-Dokumente, Tagebücher, Notizen, Briefe, Skizzen, etc.): 1000-
• Tonaufnahme: 100-499
• Videoaufnahmen: 500-999
• andere Kunstwerke (die nicht in den Kategorien wie Gemälde, Skulpturen, Grafiken usw. klassifiziert werden können): 100-499

Betreiber

• Akademie der Künste in Berlin
• Verband der Theaterschaffenden der DDR
• Zentrum für Theaterdokumentation und – Information

Besitzer

• Akademie der Künste in Berlin
• Verband der Theaterschaffenden der DDR

Geographische Reichweite der Sammlung

• international

Themen

• Theater und darstellende Kunst

Schöpfer/in

• Akademie der Künste in Berlin
• Verband der Theaterschaffenden der DDR

Gründungsdatum

• 1966

Gründungsort

• Berlin (Ost)
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Autor

• Müller, Heiner

Sammler

• Akademie der Künste in Berlin
• Verband der Theaterschaffenden der DDR

Unterstützer

• Akademie der Künste in Berlin
• Verband der Theaterschaffenden der DDR

Wichtige Ereignisse in der Geschichte der Sammlung

• Übernahme durch die Akademie der Künste, Berlin

Besondere Beispiele

• 'The Construction', by Heiner Müller

Zugangsart

• öffentlich zugänglich

Veröffentlichungen

• Mach-Meyerhofer, Konstanze. 'Sammlung Inszenierungsdokumentationen. Die Geschichte der Sammlung und zur Theorie und Praxis der Inszenierungsdokumentation, In: Braun, Jutta, Schäbitz, Michael (Eds.) Von der Bühne auf die Strasse. Theater und Friedliche Revolution in der DDR, Berlin: Vorwerk 8, 2016.

AutorIn des Eintrags

• Demeter, Laura

Literaturverzeichnis

Sara, Örtel, interview by Demeter, Laura, October 25, 2018. COURAGE Registry Oral History Collection