Matthias Domaschk gehörte in Jena zur Jungen Gemeinde. Nach seiner Unterschrift gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann 1976 kam er zum ersten Mal in Kontakt mit der Staatssicherheit der DDR. Man schloss ihn von den Abiturprüfungen aus, Freunde von ihm wurden in die Bundesrepublik abgeschoben, er selbst in die Armee eingezogen. Er engagierte sich aber weiter in der Offenen Arbeit der Jungen Gemeinde. Keinesfalls entsprach er dem Bild eines konspirativen Untergrundaktivisten, dass die Staatssicherheit sich von ihm gemacht hatte. Unter bislang ungeklärten Umständen kam er am 12. April 1981 nach mehrstündigen Vernehmungen in Untersuchungshaft ums Leben. Offiziell habe er Selbstmord begangen - eine Version, die seine Freundinnen und Freunde nicht glaubten. Es kam zu zahlreichen Protestaktionen. Sein Tod radikalisierte die jugendliche Opposition. Sein Name wurde zu einem Symbol, das Symbol zu einer bis heute fortwirkenden Anklage. Ihre Sammlungen zur Geschichte der DDR-Opposition benannten sowohl die Berliner Umweltbibliothek als auch der Verein "Künstler für Andere" nach Matthias Domaschk.