Ort

• Neubrandenburg Gartenstraße 6, Germany 17033
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Sprachen

• Deutsch

Webseite

• http://www.literaturzentrum-nb.de/

Name der Sammlung

• Brigitte-Reimann-Archiv

Sammlungsgeschichte und kulturelle Aktivitäten

• Das Archiv enthält den Nachlass der Schriftstellerin Brigitte Reimann (1933 -1973). In der DDR wurde sie zunächst als Vorreiterin einer neuen Literaturströmung, der sogenannten „Ankunftsliteratur” gefeiert. Aber bald rieb sie sich an der Engstirnigkeit und dem Dogmatismus vieler Funktionäre, wurde erschrocken von der zunehmenden Militarisierung der Gesellschaft und war endgültig abgestoßen durch die Niederschlagung des Prager Frühlings im August 1968. Das Zusammenleben im real existierenden Sozialismus wollte sie an menschlichen Bedürfnissen orientiert wissen. In ihren Schriften ermutigte sie die Menschen, ihre eigenen Erfahrungen ernst zu nehmen. Texte, etwa wie "Die Geschwister" (1963) oder "Franziska Linkerhand" (1974), konnten in vergleichsweise liberalen Phasen der DDR-Kulturpolitik vor dem sogenannten "Kahlschlagplenum" des Zentralkomitees der SED (1965) bzw. noch vor den einschneidenden Folgen der Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann (1976) erscheinen.
  Brigitte Reimanns persönlichen Nachlass verwaltete zunächst ihr letzter Ehemann. Ein großer Teil verblieb beim Verlag Neues Leben, der bereits in den 1980er Jahren Auszüge aus ihren Tagebüchern und Briefwechseln veröffentlichte. Mit dem Ziel, das regionale Literaturerbe zu pflegen, begann zum fünften Todestag Reimanns 1978 auch das Literaturzentrum Neubrandenburg eine eigene Sammlung zum Leben und Werk Brigitte Reimanns anzulegen. Nach Burg (bei Magdeburg) und Hoyerswerda hatte sie von 1968-1973 in Neubrandenburg ihre letzten Lebensjahre verbracht. 1995 gelang es der Stadt mit Hilfe zahlreicher Förderer, ihren kompletten Nachlass aufzukaufen und die einzelnen Bestände im 1999 neu errichteten "Brigitte-Reimann-Literaturhaus" zusammenzuführen. Seit 1995 ist das Brigitte-Reimann-Archiv öffentlich zugänglich und zur Grundlage für zahlreiche Publikationen geworden.

Inhaltsbeschreibung

• Zum Brigitte-Reimann-Archiv gehören vielfältige Korrespondenzen, Manuskripte und Tagebücher, die Reimanns zunehmende Distanz zum Regime und zu seinen politisch-ideologischen Vorgaben veranschaulichen. Sie vermitteln auch Reimanns Zweifel am Gelingen eines Sozialismus, für dessen Aufbau sie sich in den 1950er Jahren noch glühend eingesetzt hatte. Das Archiv enthält weiterhin ihre Bibliothek mit rund 1.000 Bänden, ca. 600 Fotos, ca. 100 Schallplatten und Tonbändern aus ihrem Nachlass sowie verschiedene Alltagsgegenstände, Möbel und 5 Gemälde aus ihrem Besitz. Neben einer umfangreichen Presseausschnittsammlung mit Rezensionen, Besprechungen und Berichten sind Belege wissenschaftlicher Arbeiten zum Leben und Werk Reimanns einsehbar.

Inhalt

• Fotos: 500-999
• Gemälde: 0-9
• Manuskripte (Ego-Dokumente, Tagebücher, Notizen, Briefe, Skizzen, etc.): 100-499
• Musikaufnahmen: 100-499
• Publikationen: 1000-
• andere: 10-99

Betreiber

• Literaturzentrum Neubrandenburg

Besitzer

• Literaturzentrum Neubrandenburg

Interessensvertreter/Teilhaber der Sammlung

• Becker, Erika

Themen

• Literatur und Literaturkritik

Schöpfer/in

• Literaturzentrum Neubrandenburg

Gründungsdatum

• 1978

Gründungsort

• Neubrandenburg Gartenstraße 6, Germany
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Autor

• Reimann, Brigitte

Sammler

• Elisabeth Elten-Krause
• Hampel, Heide
• Literaturzentrum Neubrandenburg

Unterstützer

• Hans-Fallada-Stiftung
• Land Mecklenburg-Vorpommern
• Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
• Stadt Neubrandenburg

Wichtige Ereignisse in der Geschichte der Sammlung

• Veröffentlichung von Reimanns Briefen und Tagebüchern
• Aufkauf des persönlichen Nachlasses 1995
• Eröffnung des Brigitte-Reimann-Hauses 1999

Besondere Beispiele

• Auszug aus dem Tagebuch Brigitte Reimanns im August 1968
• In der DDR unveröffentlichte Schlusssätze aus dem Manuskript "Franziska Linkerhand"

Zugangsart

• Zugang nach Vereinbarung

Veröffentlichungen

• - Reimann, Brigitte und Wolf, Christa. 2016. Sei gegrüßt und lebe. Eine Freundschaft in Briefen und Tagebüchern 1963-1973, mit einem Vorwort von Gerhard Wolf . Herausgegeben von Angela Drescher, Berlin: Aufbau, erweiterte Neuausgabe [zuerst 1993].

  - Reimann, Brigitte. 2003. Das Mädchen auf der Lotosblume. Zwei unvollendete Romane, Berlin: Aufbau.

  - Reimann, Brigitte. 2004. Eine Biographie in Bildern. Herausgegeben von Margrid Bircken und Heide Hampel, Berlin: Aufbau.

  - Törne, Dorothea von. 2001. Brigitte Reimann - einfach wirklich leben. Eine Biographie, Berlin: Aufbau.

  - Reimann, Brigitte und Hermann Henselmann. 2001. Mit Respekt und Vergnügen. Briefwechsel. Herausgegeben von Ingrid Kirschey-Feix, Berlin: Aufbau [zuerst Berlin: Verlag Neues Leben, 1994].

  - Reimann, Brigitte. 1999. Aber wir schaffen es, verlaß Dich drauf! Briefe an eine Freundin im Westen. Herausgegeben von Ingrid Krüger, Berlin: Aufbau.

  - Reimann, Brigitte. 1998. Alles schmeckt nach Abschied. Tagebücher 1964 - 1970. Herausgegeben von Angela Drescher, Berlin: Aufbau.

  - Reimann, Brigitte. 1998. Franziska Linkerhand. Roman. Ungekürzte Neuausgabe, Bearbeitung und Nachbemerkung Angela Drescher, mit einem Nachwort von Witold Bonner, Berlin: Aufbau.

  - Reimann, Brigitte. 1997. Ich bedaure nichts. Tagebücher 1955 – 1963. Herausgegeben von Angela Drescher, Berlin: Aufbau.

  - Elten-Krause, Elisabeth und Walter Lewerenz, Hrsg. 1983. Brigitte Reimann in ihren Briefen und Tagebüchern. Eine Auswahl. Berlin (Ost): Neues Leben.

  - Elten-Krause, Elisabeth (Redaktion). 1978. Brigitte Reimann : 1933 - 1973. Herausgegeben vom Literaturzentrum Neubrandenburg: Selbstverlag.

Teil des Netzwerks

• Informelles Netzwerk regionaler Literatureinrichtungen

AutorIn des Eintrags

• Sonnenberg, Uwe

Literaturverzeichnis

Becker, Erika , interview by Sonnenberg, Uwe, August 26, 2016. COURAGE Registry Oral History Collection