Ort

• Berlin Dorotheenstraße 24, Germany 10117
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Sprachen

• Deutsch

Webseite

• https://www.literatur.hu-berlin.de/de/ort

Name der Sammlung

• Heiner Müller Archiv / Transitraum

Sammlungsgeschichte und kulturelle Aktivitäten

• Vielen gilt Heiner Müller nach Bertolt Brecht als der bedeutendste deutschsprachige Dramatiker des 20. Jahrhunderts. Sich selbst begriff er in der DDR nicht als einen Oppositionellen. Er wurde zu einem gemacht. Er bekämpfte nicht das System, sondern versuchte es mit kulturellen Mitteln zu verändern. Dabei unterlag Müller nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 ebenso wie andere Intellektuelle und Künstler der Illusion, nun endlich auch innere Widersprüche in der DDR offen thematisieren zu können. Sein Stück "Die Umsiedlerin" über den Kollektivierungsprozess auf dem Lande wurde – wie auch weitere Stücke später – noch im gleichen Jahr verboten und Müller aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen. Seit 1968 inszenierte er seine Theaterstücke auch im Westen. Heiner Müller wurde zum Grenzgänger zwischen den Systemen. Dennoch blieb er weiterhin "ohne die DDR nicht zu denken" – wie es die Sammlungsleiterin des Heiner-Müller-Archivs / Transitraum, Kristin Schulz, formulierte. In einer Demokratie könne er keine Dramen mehr schreiben, meinte Müller nach dem Ende der DDR provokativ. Bei der Großdemonstration am 4. November 1989 gehörte er auf dem Berliner Alexanderplatz zu den Rednern. Von 1990 bis 1993 war Müller letzter Präsident der ostdeutschen Akademie der Künste, die als gesamtdeutsche Einrichtung 1998 auch den größten Teil seines Nachlasses übernahm. Müllers Arbeitsbibliothek aber, die ihm immer ein wichtiger Ort des Rückzugs, der Besinnung und Inspiration gewesen war, gelangte an das Institut für deutsche Literatur in der Humboldt-Universität zu Berlin mit der Auflage, sie als öffentlich zugängliche Arbeits- und Forschungsstätte zu erhalten.

Inhaltsbeschreibung

• Die Nachlassbibliothek Heiner Müllers umfasst etwa 7.800 Bände, vor allem aus der Theatergeschichte. Sie enthält aber ebenso von ihm gelesene Kriminalromane und zeigt vor allem an, wie Müller seine Bücher gebrauchte. Eingelegte Zettel, Anstreichungen und viele Kritzeleien belegen eine intensive Nutzung. Daneben gehören zum "Transitraum" Heiner Müllers Schallplattensammlung, Kunstwerke, Alltagsobjekte und Arbeitsutensilien aus der Wohnung. Das Archiv wird stetig erweitert um Zeugnisse für Heiner Müllers Werk etwa durch Zeitzeugenbefragungen, gesammelte Programmhefte oder Inszenierungsdokumentationen.

Inhalt

• Fotos: 100-499
• Manuskripte (Ego-Dokumente, Tagebücher, Notizen, Briefe, Skizzen, etc.): 500-999
• Musikaufnahmen: 100-499
• Publikationen: 1000-
• Tonaufnahme: 10-99
• Videoaufnahmen: 100-499
• andere Kunstwerke (die nicht in den Kategorien wie Gemälde, Skulpturen, Grafiken usw. klassifiziert werden können): 10-99

Betreiber

• Institut für deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin

Besitzer

• Humboldt-Universität zu Berlin

Geographische Reichweite der Sammlung

• international

Themen

• Theater und darstellende Kunst
• demokratische Opposition

Schöpfer/in

• Hörnigk, Frank
• Mayer, Brigitte Maria
• Müller, Heiner

Gründungsdatum

• 2000

Gründungsort

• Berlin, Germany
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Autor

• Müller, Heiner

Sammler

• Hörnigk, Frank
• Schulz, Kristin

Wichtige Ereignisse in der Geschichte der Sammlung

• Hör- und Druckeditionen von Heiner Müllers Werken
• Donation, 2008
• Verschiedene Ausstellungen über Heiner Müllers Werke

Besondere Beispiele

• Handschriftliche Notiz bei Jean-Luc Godard
• Vier "Brechtstühle"

Zugangsart

• Zugang nach Vereinbarung

Veröffentlichungen

• Heiner Müller: Werke, 12 Bände, hg. von Frank Hörnigk, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1998-2008.
  
  Müller MP3: Heiner Müller Tondokumente 1972 - 1995, hg. von Kristin Schulz, Berlin und Köln: Alexander Verlag 2011.

Teil des Netzwerks

• Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Museen

Literaturverzeichnis

Schulz, Kristin , interview by Sonnenberg, Uwe, September 19, 2016. COURAGE Registry Oral History Collection