Als Audruck der großen Begeisterung, die die Folkmusik international auslöste, gründete sich 1966 auch in Ost-Berlin ein "Hootenanny"-Club zum zwanglosen Musizieren. Wegen der ein Jahr später gestarteten Kampagne der SED-Führung gegen Anglizismen, aber hatte er sich umzubenennen. Als nunmehrigen "Oktoberklub" gelang es der FDJ, ihn immer öfter als Aushängeschild ihrer "Singebewegung" zu instrumentalisieren. Aus den Reihen des Oktoberklubs heraus wurde von 1970-1990 das Festival des politischen Liedes organisiert. Seine Zusammensetzung änderte sich mit den Jahren. Bis 1990 hatten ihm weit über 180 Personen angehört. Nicht zuletzt aufgrund einer im Oktoberklub kultivierten idealistischen Grundhaltung heraus, die Gesellschaft aktiv mitgestalten zu wollen, war er immer auch eine Talenteschmiede für oppositionelle Liedermacher geblieben.