Andreas Schönfelder stammte aus einer SED-treuen Familie, entwickelte aber als Schüler schon eine starke Abneigung gegen die Uni- und Konformitäten in der DDR. Er fühlte sich der Tramperszene verbunden, erlangte den Abschluss eines Baufacharbeiters mit Abitur und arbeitete dann als Krankenpfleger im "Katharinenhof", einem kirchlichen Heim in Grosshennersdorf für geistig Behinderte. Den Wehrdienst verweigerte er. Sein 1982 erworbenes Haus in Grosshennersdorf wurde zum Ausgangspunkt unabhängiger Kulturangebote und zu einem wichtigen Anlaufpunkt oppositioneller Gruppen der Oberlausitz. Zusammen mit ein paar Vertrauten eröffnete er 1987 dort nach dem Berliner Vorbild eine "Umweltbibliothek". 1989 repräsentierte Schönfelder in der Region das Neue Forum. Heute ist er Leiter des auf der Grundlage der Umweltbibliothek aufgebauten Archivs, mit dem er weiterhin in der außerschulischen Bildungsarbeit engagiert ist.