"Die Ritter der Tafelrunde" ist ein anachronistisches Drama in drei Akten von Christoph Hein. Der Autor argumentierte, die Inszenierung des Theaterstückes sollte keine Darstellung der DDR Geschichte werden, sondern eine alte Geschichte neu erzählen. Im Zentrum des Stückes stehen die tugendhaften Ritter, die am Ende ihres Lebens feststellen müssen ihre Träume doch nicht erfüllt zu haben. Die politische Andeutung konnte dennoch abgelesen werden als eine Allegorie der politischen DDR-Eliten.
Zunächst lehnten die Theater in der DDR das Stück ab, und erst 1988 zeigte das Staatsschauspiel Dresden Interesse das Theaterstück zu inszenieren. Es zeigte sich, dass nicht immer die Zensur an der lokale Ebene einig mit den Behörden in Ost Berlin waren. Ein solches Beispiel war auch die Reaktion der lokalen Behörden auf diese Inszenierung, die die Dresdner Behörden in Konflikt mit denen in Berlin brachte, ob das Stück in Szene gesetzt werden sollte oder nicht. Trotz der positiven Resonanz in Berlin, die die Inszenierung des Stücks bewilligte, wurden Teile des Textes jedoch zensiert. Die Produktion des Stücks wurde von der Stasi dokumentiert.
Nach dem politischen Wandel von 1989 verlor das Theaterstück im neu geschaffenen politischen Umfeld an Bedeutung und wurde sehr selten inszeniert. Das Material, das in der Sammlung 'Theater in der Wende' aufbewahrt wird und sich derzeit in der Sammlung der Darstellenden Künste der Akademie der Künste in Berlin befindet, umfasst Flyer, Poster und Theaterprogramme aus verschiedenen Theatern, in denen "Die Ritter der Tafelrunde" aufgeführt wurde.
Christl Kiewitz: „Der stumme Schrei. Krise und Kritik der sozialistischen Intelligenz im Werk Christoph Heins.“ Stauffenburg Verlag, Tübingen 1995 (Diss. Universität Augsburg 1994)
Ilko-Sascha Kowalczuk: Endspiel. Die Revolution von 1989 in der DDR. Beck, München 2009
Michael Töteberg: „Der Anarchist und der Parteisekretär. Die DDR-Theaterkritik und ihre Schwierigkeiten mit Christoph Hein.“ S. 36–43 in: in Heinz Ludwig Arnold (Hrsg.): „Text+Kritik. Zeitschrift für Literatur. Heft 111. Christoph Hein.“ München, Juli 1991