Der Jenaer Leseladen eröffnete nach dem Vorbild der Ostberliner Umweltbibliothek im Jahre 1988. Er wurde getragen durch einen Freundeskreis aus dem Umfeld der Jungen Gemeinde Stadtmitte, der über das Bestehende hinaus denken wollte und inkriminerte Literatur deswegen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen suchte. Die Literatur stammte zu großen Teilen aus den Hinterlassenschaften von zuvor zur Ausreise gezwungenen Mitgliedern insbesondere der Friedensgemeinschaft Jena. Zudem erreichte den Leseladen auf konspirativen Wegen politische Literatur aus Westdeutschland. Für die oppositionellen Gruppen in Jena wurde er zu einem wichtigen Kommunikationsort.