Der Verein Künstler für Andere ging im September 1990 aus der gleichnamigen Gruppe hervor. Seit 1986 hatte sie in Jena Kulturangebote geschaffen, mit deren Erlösen sie insbesondere die Solidaritätsarbeit mit Projekten zur Selbsthilfe in Lateinamerika und Afrika, aber auch mit unabhängigen Gruppen in der DDR unterstützte. Eingebunden in republikweite Oppositionsnetzwerke organisierte sie Lesungen, Konzerte, Theaterabende und Ausstellungen vor allem mit Künstlerinnen und Künstlern, die jenseits der staatlichen Strukturen agierten. Zu diesen Veranstaltungen kamen mitunter bis zu 200 Gäste. Ableger der Gruppe "Künstler für Andere" existierten auch in Ostberlin und in Halle. Seit 1991 baut der Verein in Jena das Thüringer Archiv für Zeitgeschichte "Matthias Domaschk" auf. Es ist die Grundlage seiner heutigen politischen Bildungsangebote. Wichtige Gründer und Sammler des Vereins waren in der Vergangenheit Martina Arndt, Petra und Thomas Grund, Henning Pietzsch, Carsten Hahn, Uwe Kulisch, Katharina Lenski, Reiner Merker und Andreas Ilse.