Junge Gemeinde Stadtmitte Jena
Die Junge Gemeinde (JG) Stadtmitte ist bis heute eine von mehreren Sprengeln der evangelischen Jugend in Jena. In der DDR agierte sie als einzige der Stadt unmittelbar im Zusammenhang der "Offenen Arbeit", mit der seit den 1970er Jahren unter dem Dach der Kirche selbst-organisierte und basisorientierte Angebote auch für konfessionell ungebundene Jugendliche geschaffen wurden. Durch eine eigenständige Unterschriftensammlung gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns erregte die JG Stadtmitte 1976 große Aufmerksamkeit, die die Staatssicherheit der DDR mit harter Repression beantwortete. Viele ihrer Mitglieder wurden gezwungen, das Land zu verlassen. Die JG Stadtmitte blieb jedoch das Zentrum für oppositionelle Arbeit in Jena. Aus ihr ging die Friedensgemeinschaft Jena hervor. Sie bot auch der Gruppe "Künstler für Andere" Räume, und der in der Untersuchungshaft der Staatssicherheit ums Leben gekommene Matthias Domaschk gehörte ihr ebenfalls an. Um an ihn und die bis heute ungeklärten Umstände seines Todes zu erinnern, hatte sich das Thüringer Archiv für Zeitgeschichte nach Matthias Domaschk (1957-1981) benannt.
2018-03-26 09:54:41