Der Eintrag zum “Weißen Kreis” beschäftigt sich mit den Ausreiseanträgen und der mangelnden Reisefreiheit in der DDR nach dem Bau der Berliner Mauer. Die Interviews mit Zeitzeugen verdeutlichen wie wichtig die 1983 in Jena gegründete Protestgruppe war und welche Wirkungen sie in der DDR hatte. Es wird außerdem gezeigt, welche Auswirkungen die staatlichen Maßnahmen gegen Antragssteller hatten, die danach von der Stasi überwacht wurden.
Der Name „Weißer Kreis“ in Jena wird mit denjenigen assoziiert, die Ausreiseanträge gestellt hatten und dann als Zeichen des Protests weiße Bänder an ihren Autoantennen befestigten. Der stille Protest am Platz der Kosmonauten entwickelte sich zu einem wöchentlichen Treffen von Personen, die ausreisen wollten. Erst als die westliche Presse davon erfuhr, erregte der Protest auch Aufmerksamkeit in der DDR, insbesondere in den offiziellen Stellen. 70 Ausreiseanträge wurden nach den Protesten genehmigt, aber nicht alle konnten in dem Westen ausreisen.