Joachim Walther arbeitete von 1968-1983 bei der literarischen Zeitschrift "Temperamente" und beim Buchverlag "Der Morgen" als Lektor, Redakteur und Herausgeber. Seiner Kündigung gingen Auseinandersetzungen um Zensur voraus. Als freiberuflicher Schriftsteller zog er sich in der Folge bis 1989 weitestgehend aus dem offiziellen Literaturleben zurück. 1990 wählte ihn der erneuerte DDR-Schriftstellerverband zum Vize-Vorsitzenden. 1996 veröffentlichte Walther mit "Sicherungsbereich Literatur" das noch heute gültige Standardwerk über die Verflechtung von Staatssicherheit und Schriftstellern. Zwanzig Jahre lang war er selbst in mehreren operativen Vorgängen von der Staatssicherheit überwacht worden. Den Literaturbetrieb der DDR kannte er bestens. Zusammen mit Ines Geipel gründete er 2000 das Archiv unterdrückter Literatur in der DDR.