Ines Geipel wurde in eine linientreue Familie hineingeboren und war als Mitglied der Leichtathletiknationalmannschaft ein international erfolgreiches Aushängeschild der DDR. Allerdings überlegte sie, sich abzusetzen, nachdem sie sich in einen mexikanischen Athleten verliebt hatte. Konkrete Fluchtpläne vereitelte die Staatssicherheit der DDR, die in der Folge verschiedene "Zersetzungsmaßnahmen" anwendete, bis Geipels sportliche Karriere schließlich zerstört war. In Jena nahm sie daraufhin ein Studium der Germanistik auf, bewegte sich immer offener in oppositionellen Kreisen und begann nach ihrer Flucht (über Ungarn) im Sommer 1989 in Darmstadt ein zusätzliches Studium der Philosophie. Seit 2001 ist sie an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" zur Professorin für deutsche Verssprache berufen. Geipel kämpft für die rechtliche Anerkennung der Dopingopfer der DDR. Seit Mitte der 1990er Jahre ist sie auch als Publizistin tätig. Neben Joachim Walther war sie Gründerin des "Archivs unterdrückter Literatur in der DDR".