Ihr wichtigstes Werk, den Roman "Franziska Linkerhand" über das Scheitern einer jungen lebensbejahenden Architektin beim Aufbau des Sozialismus, konnte Brigitte Reimann nicht mehr vollenden. Sie arbeitete daran seit 1963 bis zu ihrem Tod 1973. Schon ein Jahr später erschien das Fragment im Berliner Verlag Neues Leben und erlebte schnell Übersetzungen in mehrere osteuropäische Sprachen, Lizenzauflagen in der Bundesrepublik und Adaptionen für Bühne und Fernsehen. Die letzte Seite des ursprünglichen Manuskripts aber blieb bis zur ungekürzten Neuausgabe 1998 unveröffentlicht.
Er war so fair wie ein Mann nur kann
(…) Rücksicht (…) sein Urteil. Sie hatten die beiden Entwürfe auf den Tisch geheftet – Kowalski und bucklige Kleine hatten eine Kollektivarbeit eingereicht -, und Schafheutlin bestand darauf (…) seine Einschätzung, und das sie, wenn auch etwas gehemmt, weil die Stimme des Chefs eisern blieb, weder Zustimmung hier noch Ablehnung dort erraten ließ.
Fr. hatte den Zweikampf verloren, noch ehe sie ihn antrat.