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Punks im Sozialismus

Punks im Sozialismus

Diese Unterrichtseinheit befasst sich mit der Punk-Subkultur im Sozialismus. Am Beispiel einiger weniger Gruppen soll die Haltung der Machthaber gegenüber Phänomenen dargestellt werden, die in radikaler Weise von der offiziellen Ideologie abwichen, sowie auch gegenüber Bewegungen und ihren Vertretern, die als deviant (abweichend) eingestuft wurden. Darüber hinaus werden typische Szenen der Punkbewegung und die Möglichkeiten ihrer öffentlichen Präsenz im letzten Jahrzehnt des Staatssozialismus diskutiert.

Konzepte

  • Subkultur
  • Punk
  • Propaganda
  • Fanzines
  • Zensur
  • Devianz (abweichendes Verhalten)

Kompetenzen

Im Kursverlauf sollten die SchülerInnen

  • mit den Hauptmerkmalen der Underground-Musikszene in Zeiten des Staatssozialismus sowie ihren Anhängern, insbesondere in der Punkbewegung, vertraut gemacht werden.
  • den Kontext der Musikkultur dieser Zeit im Hinblick auf die Situation im eigenen Land bewerten können.
  • die Funktionsmechanismen von Zensur, Verbot und Überwachung verstehen.
  • das komplexe Zusammenspiel von Anpassungsbereitschaft und Oppositionskultur verstehen.
  • die Ziele der Bands nachvollziehen und die unterschiedlichen Widerstandsformen im Bereich der Musik erkennen können.

Einstellungen

Die SchülerInnen sollten

  • in der Lage sein, das Verhältnis zwischen Musikern und der Macht im Sozialismus zu analysieren.
  • die Autonomie der Kunst und der Musik wahrnehmen können.
  • die Formen des Widerstands gegen die Vorgaben der Partei erkennen können.

Wissen

Die SchülerInnen sollten

  • außerdem dazu in der Lage sein, über das Musikleben in der Punkszene im Hinblick auf die Situation im eigenen Land zu recherchieren.
  • in den Werken die Merkmale des Widerstands erkennen können.
  • in der Lage sein, die COURAGE Datenbank effektiv zu nutzen.

by Barbara Hegedüs

Punk

Der Begriff Punk bezieht sich sowohl auf das Musikgenre als auch auf die Subkultur (z. B. in Abgrenzung zur Mehrheitskultur). Die Bewegung hat ihren Ursprung in den Jahren 1975/76 in London und New York, als die britische Band Sex Pistols und die amerikanische Band Ramones gegründet wurden, sowie auch zu Karrierebeginn von Patti Smith, der „Godmother of Punk“, die einen starken Einfluss auf die Szene in Mitteleuropa ausübte. Die Musik und das zugehörige Lebensgefühl fanden vor allem bei der unzufriedenen Jugend Zuspruch, die von Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit betroffen war und sich gegen soziale, kulturelle und musikalische Normen aussprach, die von Institutionen festgelegt wurden. Die Bewegung lehnte Popkultur, Konservatismus sowie auch die Hippiebewegung ab und warb für eine anarchistische Gesellschaftsordnung. Zu den typischen Merkmalen zählten Wut, nonkonformistische Gedanken, subversive Haltungen und provokante Kleidung. Die Punkmusik zeichnete sich im Grunde durch eine einfache Struktur und ein aggressives Bühnenverhalten aus.

Punk in den sozialistischen Staaten

Die Bewegung breitete sich Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre allen Vorkehrungen der sozialistischen Staatsmächte zum Trotz in den mittel- und osteuropäischen Ländern aus. Für die im sozialistischen System aufgewachsene Punk-Generation waren die vorgegebenen Strukturen selbstverständlich. Gleichzeitig wurden sie bei Fragen zur Vergangenheit aber mit betretenem Schweigen ihrer Eltern konfrontiert, was ihre Neugier weckte. Junge Punks wollten die bestehende Ordnung herausfordern. Sie lehnten die unpolitische Haltung der älteren Generation, zivilen Gehorsam sowie staatliche Kontrolle ab und suchten nach Möglichkeiten ihr Leben anders zu gestalten. Der provokante Kleidungsstil war inspiriert von westlichen Trends: Man trug zerrissene Kleidung, Stiefel und abgewetzte Lederjacken. Beliebt waren außerdem Irokesenschnitt und die Sicherheitsnadel als unverzichtbares Hauptaccessoire.

Die Machthaber fühlten sich von Anfang an vom „westlichen Hooliganismus“, den sie mit dem Phänomen in Verbindung brachten, bedroht und versuchten ihn durch verschiedene Maßnahmen unter Kontrolle zu bringen. Man stellte Bemühungen an, die Bands und ihre Fans in den Medien anzuschwärzen. Die Polizei hielt Machtdemonstrationen ab und Konzerte wurden von der Staatssicherheit beobachtet. Die Bands wurden samt ihrem weiteren Umfeld von Informanten beschattet. Wenn die Polizei es für nötig hielt, wurden Konzerte abgebrochen, das Publikum bzw. Bandmitglieder festgenommen oder schlimmstenfalls vor Gericht gestellt, was nicht selten eine Inhaftierung der Musiker zur Folge hatte. Die Jugendlichen riskierten mit ihrem provokanten Äußeren Ausbildung und berufliche Zukunft. Sie wurden auf der Straße oder in der Schule permanent schikaniert und auf Schritt und Tritt einer Identitätsprüfung unterzogen.

Bands

Obwohl sich die politische Lage in Mittel- und Osteuropa im Laufe der 80er Jahre entspannte, waren die Punkgruppen aufgrund ihrer rebellischen Art weiterhin ständigen Vergeltungsmaßnahmen ausgesetzt. Es entstanden die ersten jugoslawischen Punkbands in Kroatien (Paraf, 1976) und Slowenien (Pankrti, 1977).

Die erste ungarische Punkband namens Spions wurde 1977 gegründet und gab in Ungarn insgesamt drei Konzerte, von denen zwei mit der Begründung technischer Probleme abgebrochen wurden. Gergely Molnár, der Frontmann der Band, der später nach Kanada auswanderte, befand sich unter ständiger Beobachtung. So wurde beispielsweise seinem Englischlehrer auferlegt, ihn mit Hausaufgaben zu überladen, um ihn daran zu hindern an subversiven Tätigkeiten teilzuhaben.

Die Musik von Auróra, einer Band aus Győr, wurde verboten, weil sie systemfeindliche Texte enthielt. Die Machthaber sprachen außerdem des Öfteren offizielle Warnungen an sie aus. Die Konzerte der Band Vágtázó HalottkémekVHK) mussten mehrere Male abgebrochen werden. Sie stand außerdem unter strenger Beobachtung und es wurden umfangreiche Berichte über die Gruppe verfasst.

Die berüchtigtste Geschichte liefert wohl CPg (Come on Punk Group), eine Band aus Szeged, die den Machthabern mit ihren radikal antikommunistischen Songtexten von Anfang an ein Dorn im Auge war. Als das Publikum während eines Konzerts ein Huhn, das als Showelement eingesetzt wurde, in Stücke riss, wurden die Bandmitglieder festgenommen und wegen Verhetzung zu zwei Jahren Haft verurteilt. 1984 traten die Mitglieder von Közellenség (dt. Staatsfeind) aus Veszprém in ihre Fußstapfen und wurden wegen Aufsässigkeit und Straftaten gegen die Staatsgewalt ebenso zu Haftstrafen verurteilt.

 

 

In Polen wurden die ersten Bands im Jahr 1978 gegründet: The Boors, Kryzys, Tilt und Deadlock in Warschau, Speedboats in der sogenannten Dreistadt (Danzig, Sopot und Gdingen) sowie die Poerocks in Breslau. Die ursprüngliche polnische Punk-Szene hatte weniger mit Politik zu tun, als vielmehr mit Künstlergruppen der Neo-Avantgarde, Studentenvereinigungen und Kunstgalerien. Nach Verhängung des Kriegsrechts Anfang der 80er Jahre entwickelte sich der Punk in Polen schlließlich zur Massenbewegung. Mehrere Begründer der Bewegung wanderten wegen der zunehmenden Kontrolle durch die Machthaber aus. Brygada Kryzys (dt. Krisentruppe) wurde verboten, weil die Autoritäten am Namen der Band etwas auszusetzen hatten. Die tschechoslowakische Band FPB trat unter verschiedenen Decknamen auf, um der ständigen Überwachung durch die Geheimpolizei zu entgehen.

Der tschechoslowakische Punk wurde 1979 von der Band Extempore mit dem Song Libouchec ins Leben gerufen, als Mikoláš Chadima von der Bühne aus „bullshit“ rieft, weswegen ihn die sozialistischen Machthaber ins Gefängnis stecken wollten. Ein Energie G Konzert wurde abgebrochen und die Band aufgelöst due to the constant abuse of the police.

In der DDR rückten die Machthaber die Abwicklung der „Punk-Problematik“ in den Vordergrund. Die Musiker wurden von der Stasi regelmäßig überwacht und verhört sowie auch von Informanten bespitzelt. Die Band Planlos, die 1980 gegründet wurde, war eine der ersten Punkgruppen in der DDR. Ihr Frontmann Michael Boehlke erzählte später in mehreren Interviews von der ständigen Polizeischikane. Schleim-Keim wurde 1981 gegründet und arbeitete mit anderen Musikern am ersten Punkalbum (DDR von unten, 1983) in der DDR. Das Album gelangte nach Westdeutschland, wo es seinen Erfolg feierte, wohingegen es in der DDR nur auf dem Kassettenmarkt in Umlauf war. Die Stasi war sich der Produktion bewusst, doch griff sie erst nach Fertigstellung des Albums ein. Klaus und Dieter Ehrlich, zwei Bandmitglieder von Schleim-Keim, wurden verhaftet. Gegen Dimitri Hegemann wurde ein Ausreiseverbot verhängt.

Die Band L’Attentat (gegründet im Jahr 1983) blieb auch nicht verschont. Zwei Bandmitglieder, Sänger Berndt Stracke und Bassist Maik Reichenbach, wurden festgenommen und zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Es stellte sich unmittelbar nach der Wende heraus, dass der Gitarrist Imad Majid als inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit für die Inhaftierung von Reichenbach und Stracke verantwortlich war.

In der Sowjetunion erlangte die Punkkultur zuallererst in Lettland ihren Durchbruch. Die erste Punkband namens Akla Zarna (dt. Blinddarm) wurde 1985 gegründet. 1987 änderte sie den Namen in Inokentijs Marpls. Die Gruppe wurde zusammen mit anderen Angehörigen der Punkbewegung ständig von den Machthabern unterdrückt, indem z. B. eine TV-Sendung über die Inokentijs Marpls noch im Jahr 1989 zensiert wurde.

In Rumänien erschwerte die starke staatliche Kontrolle den Aufstieg der „gefürchteten“ Punk-Subkultur. Einige Bands aus Craiova, wie z. B. Terror Art und Antipro, standen von Anfang an im Visier der Geheimpolizei. Mehrere Bandmitglieder wurden verhaftet und einige während des Verhörs sogar gefoltert.

In den sozialistischen Staaten konnten Punkmusiker ihre Platten nie auf legale Weise veröffentlichen. Die russischen Bands Avtomaticheskiye udovletroriteli und Grazhdanskaya Oborona  schafften es trotz hohen Bekanntheitsgrades nicht, auch nur eine einzige Platte herauszugeben. Ihre Demoaufnahmen wurden – wie auch im Falle der bulgarischen Band Novi Tsvetya, gegründet im Jahr 1979 – in Form von Samisdats vertrieben.

Nichtsdestotrotz wurden die etwas „milderen“ Versionen des Punks letzten Endes von den Machthabern legalisiert. Die polnische Band Tilt, zum Beispiel, trat auf einem offiziellen Festival auf und schaffte es auch, eine Platte zu veröffentlichen. Bei der ungarischen Gruppe Bizottság (dt. Komitee), die sich aus Künstlern zusammensetzte, wichen jener Frust und die für den Punk typische Wut nun Elementen des Humors und der Groteske. Die Band wurde so berühmt, dass sie schließlich von den kulturpolitischen Autoritäten genehmigt wurde, obwohl man die Bandmitglieder dennoch dazu zwang einen Kompromiss einzugehen – und zwar mussten sie den Bandnamen wegen seines gefährlichen Bezugs (zum Zentralausschuss) ändern, sodass sie ihn zu A. E. Bizottság (A. E. steht für Albert Einstein) erweiterten.

Gegen Ende der 80er Jahre, in Zeiten der von Michail Gorbatschow ausgerufenen Perestroika, clashes between the authorities and the artists became rare.  Die politische Entspannung kann unter anderem am Erfolg der sowjetischen Gruppe Zvuki Mu veranschaulicht werden, die eine Kombination aus Alternative Rock und Post-Punk spielte, und deren Album aus dem Jahr 1989 von Brian Eno, dem ehemaligen Roxy-Music-Mitglied, produziert wurde.

Punkszenen

Clubs

Punkbands der sozialistischen Ära konnten in erster Linie nur in alternativen Clubs auftreten. So fand am 1. April 1978 auch das für den polnischen Punk grundlegende Konzert der britischen Band Raincoats in der Warschauer Galerie Remont statt, die von Henryk Gajewski geführt wurde. Nachdem Remont 1979 geschlossen wurde, eröffnete Gajewski Post Remont, das nun den Schwerpunkt nicht mehr auf Kunstausstellungen, sondern auf Bildung und alternative Subkulturen legte. Gajewski wanderte aus und der Studentenclub Hybrydy wurde zum Haupttreffpunkt der Warschauer Punkszene.

In Slowenien gab es drei alternative Clubs, in denen die Punk-Subkultur Unterschlupf fand (Ihre Geschichte ist in der Sammlung FV 112/15 dokumentiert). In der Disco Študent / Disco FV (1981-1983), dem Jugendzentrum Šiška (1983-1984) und der Kersnikova 4 (K4) (1984-) wurden des Öfteren Hardcore Punk-, Heavy Metal- und DJ-Nächte veranstaltet. Außerdem organisierten diese Clubs auch Theateraufführungen der Gruppe FV 112/15 sowie Shows der Band Borghesia (mit Neven Korda an der Spitze), die ihre Auftritte auch als eine Art Punk-Theater sahen.

Die Prague Jazz Days, die in Mai und November 1979 stattfanden, waren das erste Festival in der Tschechoslowakei, auf dem es Punkbands erlaubt war aufzutreten. Inspiriert durch das Festival entstanden viele neue Bands. Ende der 80er Jahre starteten die Machthaber allerdings einen umfassenden Angriff: Unerwünschte Bands wurden verboten und auf die schwarze Liste gesetzt. Punks wurden sowohl von der Polizei als auch von den Medien angegriffen. Nichtsdestotrotz konnte die Bewegung nicht gestoppt werden und es entstanden weitere Bands, jedoch wieder außerhalb der Hauptstadt (F.P.B, Visaci Zamek, Plexis, Zóna A etc.).

Der Fekete Lyuk (dt. Schwarzes Loch) öffnete seine Pforten 1988 und war zur Zeit des Regimewechsels der bedeutendste alternative Club in Budapest. Er wurde seinerzeit schon zur Kultstätte. Obwohl die Polizei ständig präsent war, genossen seine Besucher relativ große Freiheit. Auf der Bühne des Fekete Lyuk waren verschiedene Musikgenres nebeneinander vertreten. Die Punkszene wurde dorthin verlegt, nachdem der Punk-Club in Kispest geschlossen wurde. Bands wie z.B. Auróra, VHK, Trottel, Hisztéria und die Bizottságs traten regelmäßig im Lyuk auf.

Magazine, Fanzines und Sammlungen

Fanzines sind gedruckte Amateurpublikationen, die von Literatur-, Musik- oder Filmfans hergestellt werden. Das erste Punk-Fanzine in Polen namens QQRYQ wurde von Piotr ‘Pietie’ Wierbicki im Jahr 1985 ins Leben gerufen. Die erste und zweite Ausgabe were unsuccessful,  von der dritten Ausgabe wurden jedoch 50 Kopien verkauft, wodurch es eine Vielzahl an Kooperationspartnern, Korrespondenten, Händlern und Lesern gewann. QQRYQ wurde zusammen mit Antena Krzyku aus Breslau bald zu einem der einflussreichsten Hardcore-Punk Magazine in Polen. Wierbicki gründete außerdem auch eine große Privatsammlung, die Audiokassetten, Artikel und Fanzines beinhaltete.

 

Das Kunstalbum Polski punk 1978-1982 beinhaltet Photos, Fanzines, Flyer und Notizen zu den wichtigsten Akteuren der ersten polnischen Punkwelle. Das durch die Fotografin Anna Dąbrowska-Lyons 1999 in einer Auflage von 1000 Exemplaren herausgegebene Polish punk war im Handumdrehen ausverkauft. Für das Jahr 2018 plant Dabrowska-Lyons die zweite Ausgabe.

Das Substitut in Berlin, das von Planlos-Mitglied Michael Boehlke gegründet wurde, ist das umfangreichste Archiv zur Punk-Subkultur in der DDR. Im Substitut finden sich Lieder, Poster, Flyer, Sammlungen von Songtexten, typische Punk-Kleidung und Gemälde. 

Die Postersammlung von Tamás Szőnyei beinhaltet Dokumente des alternativen Lebens in Ungarn der 80er Jahre, insbesondere der New Wave- und Punkbewegung.Dokumente, die vom Punk-Leben dieser Ära zeugen, finden sich auch in der Sammlung von Ferenc Kálmándy sowie auch in der Sammlung des Historikers.

 

Die Fotosammlung Fortepan, die Fotodokumente aus dem 20. Jahrhundert enthält, ist von großer Bedeutung, da sie kostenlosen Zugang zu den Fotografien ermöglicht. Auf Fortepan findet sich eine Vielzahl an Alltagsfotografien der Punkbewegung und aus dem Untergrund.

Ausstellungen

Journalistin und Fotografin Anna Dabrowska-Lyons war eine der wichtigsten Akteurinnen in Warschauer Punk-Kreisen. Obwohl sie nach eigenen Angaben nie überwacht oder zensiert wurde, wanderte sie 1986 nach England aus. Ihre Porträts der ersten Punkwelle wurden das erste Mal 1983 in Warschau ausgestellt. Dabrowska konzentrierte sich auf den Gefühlsausdruck in den Gesichtern und die Atmosphäre – und nicht auf das äußere Erscheinungsbild dieser Bewegung.

Das alternative Kulturzentrum ADA präsentierte mit der Ausstellung Fuck 89 die Anarcho-Punkbewegung der Übergangszeit in Warschau. Die Ausstellung zeigte in erster Linie Fotos, Flyer, Broschüren und Fanzines und wurde von Konzerten, Gesprächen, Workshops und Filmvorführungen begleitet.

Die Ausstellung Warschauer Punk Pakt, die 2017 in Leipzig stattfand, feierte vierzig Jahre Punk in Ost- und Südosteuropa. Umrahmt wurde sie von Diskussionen, Präsentationen und Filmvorführungen.

Die Ausstellung ostPUNK! – too much future hatte ihr Debüt im Jahr 2005 in Berlin und wurde später auch in Dresden und Halle gezeigt. Michael Boehlke and Henryk Gericke, der ehemalige Sänger der Band The Leistungsgleichen, schrieben das Szenario zu ostPUNK!. 2007 wurde in Zusammenarbeit mit Carsten Fiebeler ein Dokumentarfilm mit demselben Titel gedreht, in dem sechs ehemalige Punks ihre Lebensgeschichten erzählen. In März 2018 wurde in Rijeka eine Ausstellung über die kroatische Punkband Paraf konzipiert. Der Journalist Velid Dekic stellte hierzu mehrere Fotografien, Albumcover und andere Dokumente über die Band zusammen. Ein Graffiti, das die Bandmitglieder 1977 an einer Treppenanlage in Rijeka erstellten, wurde zum Kulturdenkmal erklärt.

Punks not dead

Als die Welle der Empörung gegen Ende der 80er Jahre allmählich abebbte, verlor die Punk-Subkultur zunehmend an Bedeutung. Die Bewegung lebte allerdings in Mittel- und Osteuropa weiter. Heute repräsentiert sie jedoch weniger eine politische Haltung, als vielmehr eine Musikrichtung, die häufig mit anderen Genres kombiniert wird (Rock, Metal, Hardcore und Rap).

Aufgaben: Courage und das Filmfestival

Werfen Sie einen Blick auf das erste Poster aus Tamás Szőnyeis Sammlung.

Wer war Anna Frank und wofür steht der Slogan ‘No future’?

a.) Welche Haltung nahmen die Machthaber gegenüber der Punkszene in den 80er Jahren ein und umgekehrt?

b.) Was haben Sie über die Beziehung zwischen Skinheads und Punks gelernt?

c.) Wie kann das Erscheinungsbild der Punkgruppen charakterisiert werden?

d.) Wer war Péter Erdős, der in dem CPg-Song erwähnt wird?

e.) Zu welcher Fehlinterpretation kam es bei der Abkürzung CPg? Was könnte der Grund dafür sein?

Wahr oder falsch? Finden Sie die Antworten in der COURAGE Datenbank. Falls die Antwort falsch ist, geben Sie die korrekte Antwort.

Die Ausstellung Infernal golden age hatte sich ihren Namen von einem Lied der Gruppe ETA geborgt.

Der Historiker Gábor Klaniczay – eine der Schlüsselfiguren des Widerstands – hob in einem Artikel hervor, dass die besten Momente der ungarischen New Wave-Bewegung gar nicht erst dokumentiert wurden. Paradoxerweise wurde durch die Polizei- und Geheimdienstüberwachung dafür eine umso detailliertere Dokumentation geschaffen.

Die Underground-Musik ist im ungarischen Rockmuseum eher unterrepräsentiert.

 

Das Anarchie-Symbol findet man auf dem Flyer der Band Kryzys Romansu.

Der Kurzfilm I Could live in Africa handelt von einer Punkband namens Izrael.

 

 

 

Weitere Aufgaben

Zu Unterrichtsbeginn: