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Nach Abschluss ihres Studiums begann Erika Berger 1982 für das Literaturzentrum Neubrandenburg zu arbeiten, das als offizielle Einrichtung des Rats des Bezirks Neubrandenburg für die Autorenförderung zuständig war und sich wie auch heute noch für die Pflege des regionalen literarischen Erbes verantwortlich fühlte. Im Jahre 2005 übernahm sie die Geschäftsführung des Zentrums und damit auch die Leitung des Brigitte-Reimann-Literaturhauses. Ihr damaliges Verhältnis zur DDR beschreibt Erika Becker als "kritisch-loyal".

 

Marianne Birthler studierte Außenhandelswirtschaft und arbeitete zunächst auch im Außenhandel der DDR, engagierte sich aber ebenso in kirchlichen Arbeitskreisen und begann 1976 eine Ausbildung zur Katechetin und Gemeindehelferin. In den 1980er Jahren war sie in der Kinder- und Jugendarbeit beschäftigt. Sie wurde Mitglied in der Initiative Frieden und Menschenrechte und gehörte 1986 zu den Gründungsmitglieder des Arbeitskreises Solidarische Kirche. Für die Partei Bündnis 90 saß sie als Abgeordnete in der letzten Volkskammer der DDR. Im Land Brandenburg übernahm sie zwischenzeitlich das Ministerium für Jugend, Familie und Sport. Von 2000 bis 2011 war sie die Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU).

Michael Boehlke war 1980 einer der ersten Punks in Ostberlin. Als Sänger der Band "Planlos" stand er für viele Jahre im Zentrum der Szene, bis er sich Ende der 1980er Jahre verstärkt in Friedens- und Menschenrechtsgruppen engagierte. Punk in der DDR war ihm ein Ventil für Unzufriedenheit der Jugendlichen mit der Konformität des Alltags. Es bedeutete ihm eine andere Sprache, Musik und auch eine andere Ästhetik, die zusammen in einer eigenen Jugendkultur mündeten, die Formen des politischen Widerstands gegen das Regime annahm. Wie viele andere Punker konnte Boehlke in der DDR nicht seinem Beruf nachgehen, wurde mehrfach inhaftiert und in der Haft auch mißhandelt. 1987 gelang es ihm, den Staat DDR wegen Körperverletzung zu verklagen. Er engagierte sich in Friedens- und Menschenrechtsgruppen. Nach dem Fall der Mauer arbeitete der gelernte Maschinenschlosser als Bühnenhandwerker im Theater, eröffnete einen Schallplattenladen und absolvierte eine Ausbildung zum Physiotherapeuten. In den 2000er Jahren begann er nebenher als Kurator und Kulturproduzent zu wirken. In diesem Zusammenhang gründete Boehlke das Archiv Substitut. Punk in der DDR 1979-1989.

Bärbel Bohley war in den 1980er Jahren eine der bekanntesten Protagonistinnen der ostdeutschen Oppositionsgruppen und 1989/90 bei vielen Aktionen eines der prominentesten Gesichter der "friedlichen Revolution". Die an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ausgebildete und seit 1974 freischaffende Malerin engagierte sich in der Gruppe "Frauen für den Frieden" und in der "Initiative Frieden und Menschenrechte". Ihre erste Verhaftung 1983 erzeugte Protest im In- und Ausland. Nach der zweiten Verhaftung im Anschluss an die "Luxemburg-Liebknecht-Demonstration" 1988 wurde sie gegen ihren Willen nach Großbritannien abgeschoben. Sie erstritt sich die Rückkehr und war federführend am Aufbau einer von Staat und Kirche unabhängigen Bürgerrechtsbewegung beteiligt. Im September 1989 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern des Neues Forums und 1992 zu denjenigen Akteuren, die sich für den Aufbau des Archivs der DDR-Opposition entschieden. In der Bundesrepublik verweigerte sie sich einer möglichen politischen Karriere. Stattdessen setzte sie sich seit 1996 in Jugoslawien für Flüchtlinge des Bürgerkriegs ein. Zeitweise leitete sie in Sarajewo ein Programm der Vereinten Nationen zum Wiederaufbau des zerstörten Landes. Für ihre Verdienste erhielt Bärbel Bohley zahlreiche Preise. Sie verstarb im Jahre 2010 in Berlin. Ihren Nachlass bewahrt das Archiv der DDR-Opposition auf.

Leonid Bachynsky, born 28 February 1896 in Katerynoslav (later Dnipropetrovsk and now Dnipro), was a teacher, community activist and journalist. He studied the natural sciences at Kyiv University, before joining the ranks of the Ukrainian National Republic’s army (1918-1920). During the revolutionary years, he gave many lectures to the soldiers in UNR army camps, before moving along with other UNR leaders to Tarnów in 1920. Moving briefly to Przemyśl in 1921, he was assigned the directorship of a gymnasium in the village of Luka near Sambir, where he taught until the school was dissolved in 1923 by the Polish authorities. Bachynsky then moved to the Transcarpathian city of Uzhgorod, where he taught and also became involved in the organization of Plast (Ukrainian Scouts) until 1929, when the Czechoslovak government forced him to leave, reportedly because of his work with Plast and also his use of the term Carpatho-Ukraine in articles and speeches. He moved back to Przemyśl where he continued teaching, writing and organizing Ukrainian youth until the outbreak of war in 1939, when he moved to Jarosław and became director of a trade school. In 1944, along with many others, Bachynsky fled westward, landing in a deported persons camp near Heidenau, where he resumed his pedagogical work and youth outreach, prior to moving to the United States in 1950. He authored and compiled more than 45 works, many of them on farming and biology.

In 1952, he founded the Ukrainian Museum-Archives in Cleveland, Ohio, which he directed until 1977. Once in the US, Leonid worked as a machinist, but his real passion was collecting. His brother Evhen regularly sent him materials to Cleveland from Geneva from the 1950s to the 1970s, including the personal papers of diplomats, documentation of the Ukrainian Red Cross, and other items. Most of those were transferred to Carleton University in 1982, though the imprint of the Bachynsky brothers is still very much visible in the UMA’s holdings.